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Replacement

Allgemein

Der Begriff Replacement beinhaltet alle Methoden, die die Verwendung von Tieren im Tierversuch ersetzen bzw. vermeiden. Besonders in diesem Bereich ließen sich in den letzten Jahren große Fortschritte vermerken, mitunter getragen durch andere wissenschaftliche Entwicklungen wie z.B. CRISPR-Cas9, Next-Generation-Sequencing oder dem modernen 3D-Druck. Vielversprechende Techniken wie Organs-on-a-Chip, in-silico-Modelle, also die computergestützte Modellierung von biologischen Prozessen, sowie 3D-Zellkulturen erfuhren so neben wissenschaftlicher Anerkennung auch breites mediales Interesse. Meist wird in Zusammenhang mit diesen Ersatzmethoden von Replacement gesprochen, obwohl diese nur einen Teilbereich darstellen. Replacement kann weiter unterteilt werden in: Absolutes Replacement: Bedeutet, dass die Verwendung von Tieren komplett durch eine Ersatzmethode ausgetauscht wird. Beispiele dafür sind in-vitro-Methoden wie beispielsweise tierfreie Zellkulturen, Organoide und Organs-on-a-Chip, sowie in-silico-Methoden, beispielsweise zur Entwicklung von modernen pharmakologischen Wirkstoffen. Partielles Replacement: beinhaltet die Verwendung von Invertebraten, die nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen, kein oder nur ein begrenztes Schmerzempfinden vorweisen, wie z.B. Drosophila melanogaster - eine Taufliege - , unreife Formen bzw. Frühformen (z.B. Embryos von Säugetieren, Vögeln und Reptilien) oder aber auch Bakterien. Relatives Replacement: beinhaltet die Verwendung von Tieren ausschließlich zur Gewinnung von Zellen, Gewebe oder Organen, die anschließend für in-vitro Methoden benötigt werden

Aktuell

Heutzutage wird unter dem 3R Prinzip des Replacements mehr als der Ersatz von Tierversuchen durch Ersatzmethoden verstanden. Der Begriff Replacement umfasst viel mehr auch den Einsatz von tierfreien Produkten im Labor.

Vor jedem Tierversuch muss - durch die Implementierung des 3R-Prinzips in das österreichische Tierversuchsgesetz - das Vorhandensein von Ersatzmethoden überprüft werden. Ist die konkrete Fragestellung mit diesen Ersatzmethoden beantwortbar, müssen diese auch verwendet werden. Letztenendes ist der komplette Ersatz von Tierversuchen das höchst gefasste Ziel der aktuellen Forschung im Bereich der Ersatzmethoden. Diesem Ziel sollte jedoch realistisch begegnet werden, da insbesondere für komplexere Phänomene, beispielsweise neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson, Tierversuche zur Zeit alternativlos sind. Zukünftige Ersatzmethoden für komplexere Krankheitsmodelle, die sich sowohl international als auch national in Institutionen wie dem MUI animalFree Research Cluster und den biomedizinischen Forschungszentren in Graz und Wien in Entwicklung befinden, werden dieses Ziel dennoch in greifbarere Nähe rücken lassen.

In Bereichen in denen Ersatzmethoden derzeit keine verfügbare Option darstellen, sind Refinement und Reduction zwei weitere Ansätze, das Tierwohl zu optimieren. Für aktuelle Neuigkeiten im Bereich der 3R klicken Sie hier.

 

Ressourcen

Durch den immerwährenden Zuwachs an Alternativmethoden kann sich die Suche nach adäquaten und validierten Ersatzmethoden ohne entsprechende Ressourcen sehr aufwendig darstellen. Aus diesem Grund haben sich diverse Organisationen konkret auf die Problematik der Recherche fokussiert und bieten folgende Ressourcen an: EURL-ECVAM DataBase service on Alternative Methods to animal experimentation (DB-ALM)1: Die DB-ALM stellt eine öffentlich zugängliche Sammlung alternativer Methoden und den dazugehörigen Protokollen dar, die dem Europan Centre for the Validation of Alternative Methods (ECVAM) zur Validierung übermittelt wurden. Link zur Datenbank: DB-ALM ALTEX - Alternatives to Animal Experimentation: Das Open-Access Journal ALTEX ist eine seit 1984 bestehende Fachzeitschrift, die sich einmal im Quartal der Veröffentlichung wissenschaftlicher Artikel zum Thema der Entwicklung und Förderung alternativer Methoden zu Tierversuchen widmet. ALTEX ist das offizielle Fachjournal des Center for Alternatives to Animal Testing (CAAT). Link zur offiziellen Seite des Fachjournals: ALTEX - Alternatives to Animal Experimentation

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Gefördert durch das: BM
Gesellschaft zur Förderung von Alternativen
Biomodellen (The 3R Society)
Postfach 0014
A-8036 Graz