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Circumventing immunization

Monoklonale Antikörper sind derzeit die wichtigste Klasse von biologischen Therapeutika. Sie werden für die Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten eingesetzt, darunter Krebs und Autoimmunerkrankungen. Im Jahr 2018 waren 10 monoklonale Antikörper unter den 15 meistverkauften Medikamenten weltweit. Adalimumab (Humira) ist seit vielen Jahren das meistverkaufte Medikament und ein Paradebeispiel für einen Antikörper, der komplett durch in vitro-Methoden generiert wurde und damit die Immunisierung komplett umgeht.

Dieses Seminar konzentrierte sich auf Methoden, wie dies erreicht werden kann. Bakteriophagen, Hefen oder Säugetierzellen und sogar Ribosomen erlauben die Bildung sogenannter genetischer Pakete, bei denen ein rekombinantes Protein wie z.B. ein Antikörper oder ein Antikörperfragment auf seiner Oberfläche exprimiert wird und die kodierende genetische Information im Inneren des Pakets enthalten ist. Diese direkte Verbindung zwischen Genotyp und Phänotyp ermöglicht die Erstellung großer und vielfältiger Bibliotheken von Antikörperfragmenten, bei denen sich alle Klone innerhalb der Region unterscheiden, die das Antigen kontaktiert.

Typische Größen von Antikörperfragment-Bibliotheken liegen im Bereich von 109 bis 1011 unabhängigen Klonen. Bibliotheken können angereichert und auf Klone selektiert werden, die an ein gewünschtes Antigen binden, wodurch eine Immunselektion imitiert wird. Ausgewählte Klone können isoliert und weiter bearbeitet werden, was zu humanen Antikörpern mit hoher Affinität und Spezifität führt, die dann in großem Maßstab aus Zellkulturen in vitro exprimiert und aufgereinigt und klinisch zur Therapie beim Menschen eingesetzt werden können. Beispiele für solche Antikörper wurden vorgestellt und mit anderen Methoden der Antikörpergenerierung verglichen.

Kontakt:

Univ. Prof. DI Dr. Florian Rüker

Institut für Molekulare Biotechnologie

Department für Biotechnologie

Universität für Bodenkultur Wien

florian.rueker@boku.ac.at

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