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A3RC Online-Event: Tierfreies Labor

In der ersten Präsentation stellten Univ.-Prof. Mag. Dr. Doris Wilfingseder, PhD Stefanie Dichtl und PhD-Studentin Viktoria Zaderer ihre neuesten humanen in vitro 3D-Respirationstrakt-Modelle vor. Weder für die Zellkultur noch für das Lungen-Organoid werden tierische Komponenten benötigt. Anstelle des Ratten-Kollagens, welches aus Rattenschwänzen gewonnen wird, wird nun für das Zellwachstum auf Transwells GrowDex, eine extrazelluläre Matrix auf Zellulosebasis, eingesetzt. In ihrem Organoidmodell werden hingegen zwei Varianten der Zellkultivierung beschrieben, wobei das CelVivo System, verglichen zum Geltrex/Matrigel, die absolut tierfreie Methode darstellt. Beide Modelle eignen sich gut zur Beobachtung sämtlicher Wirt-Pathogen-Interaktionen und können somit auch in der Erprobung neuer Medikamente eingesetzt werden.

Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr. Beate Rinner referierte über verschiedene humane in vitro Hautmodelle, insbesondere über die hOESEC (human organotypic skin explant culture), zur Forschung an Melanomen. Zur Erstellung einer hOESEC wird humanes Präputialgewebe und ein Medium benötigt. Das Zellmedium, welches hierfür verwendet wird, ist nicht tierischen Ursprungs. Zur Analyse morphologischer Veränderungen, Zytotoxizität sowie Zytokinfreisetzung der Zellen und der Migration von Immunzellen wurden Kulturen, die bei Raumtemperatur oder bei 37°C im Inkubator kultiviert wurden, an verschiedenen Zeitpunkten mittels unterschiedlicher Verfahren untersucht. Diese Modelle konnten bereits zur Forschung an verschiedenen Melanomzelllinien, welche von Patienten gewonnen wurden, verwendet werden. Ebenso erfolgreich war bereits ein Versuch zur Testung eines Pharmakons zur Therapie.

Im letzten Beitrag, gehalten von PhD Farhad Chariyev-Prinz, ging es um Hydrogel, ein 3D-Polymer auf Protein- oder Zuckerbasis, welches ein wirkungsvolles Tool darstellen könnte, um menschliches Gewebe zu imitieren. Es ahmt gewebetypische Fähigkeiten, wie dessen Mechanik oder Zelladhäsionen, nach und ermöglicht so Zellwachstum und –differenzierung. Im Rahmen seiner Doktorarbeit beschäftigt sich Farhad mit in vitro modelling zur Chrondrogenese. Diese Modelle könnten dem Ersatz sämtlicher Gelenkstudien an Tieren dienen.

Zu guter Letzt wollen wir uns bei den Vortragenden nochmals für die interessanten Präsentationen ihrer neuesten Forschungsergebnisse, sowie bei allen Mithörenden für die Teilnahme an unserem Online Event bedanken.

 

The breathtaking world of animal-free immune-competent respiratory barrier models

Doris Wilflingseder, Stefanie Dichtl, Viktoria Zaderer

Medical University of Innsbruck

 

In vitro melanoma models

Beate Rinner

Medical University of Graz

 

Mimicry of physiological aspects using hydrogels

Farhad Chariyev-Prinz

University of Natural Resources and Life Sciences

Am 21.04.2023 fand unser Online Event mit dem Titel “Towards replacement of animal-derived components in physiologically relevant human in vitro models” statt. Es wurden informative Vorträge von Forschenden der Medizinischen Universitäten von Graz und Innsbruck sowie der Universität für Bodenkultur in Wien über Alternativmöglichkeiten zum Einsatz von Tieren bzw. tierischen Produkten in der Wissenschaft gehalten.

Towards replacement of animal-derived components in physiologically relevant human in vitro models
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